Fortgang from Fortgang by Cineastre
Tracklist
1. | Fortgang | 10:27 |
Lyrics
Erste Erzählung: Christian Glagow
So viele Jahre schon verstrichen, seitdem es geschah
Doch für mich fühlt es sich so an, als ob es gestern war
Es war für mich so bitter, die Trauer zu empfangen
Deine Tränen von uns in Kummer aufgefangen
Die Nachricht kam in später Nacht
Einher die kalte Ohnmacht
Ich fühlte mich wie eingefroren
Wir hatten Opa nun verloren
Man hat dir den Schmerz deutlich angesehen
Ich nahm dich in die Arme
Und weinend sagtest du zu mir
„Wir wollten doch immer zusammen gehen“
Ich fürchte den Tag, da du zu ihm gehst
Eine Welt ohne dich, die kenn ich nicht
Und hoffe nun, dass du für immer verstehst
Ich liebe dich
Zweite Erzählung: Finn Brüsch
Keine Angst mehr vorm Ende
Bereit für was kommt
Die erfahrenen Hände
Verlieren ihren Halt
Lass los
Erschöpft durch den endlosen Kampf
Sinn und Verstand schon viel zu lange erkrankt
Nie mehr so wie zuvor
Doch stolz steigst du empor
Vergessen hast du alles,
außer deine Nachkommen,
verlässt deine Hülle
Frei aller Verachtung
Schreitest durch die Täler
Schiebst Steine bis zum Gipfel
Verzeihst dir deine Fehler
Steigst weiter über Wipfel
Für dich gemacht ein Reigen
Voll engelsgleichem Fleisch
Ihr Trauerlied soll leiten
Ins jenseitige Reich
Verlass ist für dich nur
Auf deines Blickes Drang
Voll Ungewissheit stets
Trotzdem schreitest du voran
Dritte und letzte Erzählung: Jonathan Surek
Es war vor drei Jahren da bist du fortgegangen.
Gingst diesen Schritt voraus,
diesen Schritt aus den Schleiern die dich gefangen.
Ich war nicht da an diesem Tag, nicht bei dir.
Da kam der Anruf - plötzlich all die Reue,
Das Gefühl, dass was ich tat war nicht genug.
Ich ging die Treppen hinunter - die Stimme weg - es war passiert.
Wolf fiel mir in die Arme.
Wir standen da minutenlang, weinend verschlungen.
Er wusste, was ich fühlte - es war wie bei ihm vor all den Jahren,
als auch er seinen Vater verlor - es war für ihn auch schlimm es zu erfahren.
Es war ein schöner Wintertag als wir ihn begruben.
Der Schnee fiel langsam übers Land, als wir dort hinfuhren.
Wir gingen um den großen See, wo ich auch einst mit ihm gewesen.
Heftig wurde nun Schnee - es war wunderschön!
Es ist dieses unbeschreibliche Gefühl des Verlusts, wie soll ich es nur erklären?
Ich war jetzt auf einem neuen Weg, wird er mich auch nähren?
Ich wusste ich würde niemals wieder ihn etwas fragen können,
etwas sagen können,
etwas tun können,
- mit ihm -
Niemals bis ich danach dort bin, wo er ist.
Ich vermisse dich.
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Christian Glagow widmet dieses Lied seinen Großeltern Dieter, geboren am 13.10.1937, verstorben am 23.9.2015 und Bärbel, geboren am 18.8.1938, verstorben am 16.11.2024.
Finn Brüsch widmet dieses Lied seinem Großvater Werner, geboren am 4.6.1933 und verstorben am 21.7.2013.
Jonathan Surek widmet dieses Lied seinem Vater Wieland, geboren am 29.9.1960, verstorben am 25.3.2021 und Großvater Theodor, geboren am 8.2.1926, verstorben am 10.12.2015. Außerdem ist das Lied Raphael Keller gewidmet, der viel zu früh fortging.
Credits
Christian Glagow: Text und Gesang
Finn Brüsch: Text und Gesang
Jonathan Surek: Gitarren, Streicher, Text und Gesang
Domenik Antonenko: Solo auf bundlosem Bass
Steffen Vollmar: Bass
Sven Luithard: Schlagzeug
Florian Münster: Produktion