Einsamkeit by SEMEN DATURA

16 Jahre nach seiner physischen Inkarnation schickt sich Semen Daturas letztes Album „Einsamkeit“ an, final und offiziell auch der digitalen Welt ein humorloses, athartisches Angebot zu machen. Torture the torture of life with torture! Da ist es also wieder – sperrig, tief, emotional und akzentuiert brutal.

Ein Album so zeitlos und eigen, dass es heute wie damals seine Hörer finden wird und gleichzeitig heute wie damals andere ratlos zurücklassen wird. Diese Aufnahmen aus der Endphase der aktiven Zeit der Band aus dem Raum Chemnitz nehmen viele Entwicklungen Vorweg und mischen Einflüsse schamlos zu einen ganzen eigenen Gebräu, was der Band nicht nur Freunde bescherte aber stets heimlich nickende Anerkennung.

Semen Datura haben eine lange Reise hinter sich als Einsamkeit erschien. In der Isolation jenseits der Musikmetropolen 1996 aus einer zeittypischen Death Metal Vorgängerband entstanden, experimentierten Semen Datura von Anfang an mit Einflüßen und Klischees um am Ende Ihres bis dahin aktiven Schaffens wahrscheinlich den Kern ihrer Kunst herausgearbeitet zu haben: klarste reduzierte Texte, das erste Mal auf deutsch angemessen gequält vorgetragen, raue aber organische Produktion ohne Schnörkel, akustische Klänge als Kontraste, keine kommerziellen Kompromisse bis hin zur ungewöhnlichen grafischen Gestaltung.

Damals stand im Raum das Werk bei Karge Welten Kunstverlag zu releasen, es kam mit Aeternitas Tenebrarum Musicae Fundamentum (ATMF) aus Italien anders. Das nun mit House of Inkantation das Nachfolgelabel von Karge Welten das digitale Release übernimmt, darf man als Kreisschlusszeichen werten.

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